Therapie bei Erwachsenen

Erworbene Störung der Sprache nach einer Schädigung des Gehirns in der sprachdominanten (meist linken) Hirnhälfte (Hemisphäre). Aphasien treten nach abgeschlossenem Spracherwerb auf, u.a. aufgrund von Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Tumor, Hirnentzündungen oder degenerativen Hirnabbauprozessen (z. B. bei Alzheimer-Krankheit). Diese Erkrankungen verursachen Beeinträchtigungen in den einzelnen sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Lesen, Schreiben) in unterschiedlichen Schweregraden. Inneres Denken, persönliches und allgemeines Wissen sind nicht oder nur gering gestört.

Erworbene Störung des Lesens (Dyslexie) bzw. des Schreibens (Dysgraphie) nach einer Hirnschädigung. Diese Störungen treten oft, aber nicht zwingend, begleitend zu einer aphasischen Sprachstörung (s. o.) auf. Betroffene Patienten lesen / schreiben. beispielsweise statt des Zielwortes ein von der Bedeutung her ähnliches Wort (z. B. Hund statt Katze) oder auch ein von der Form her ähnliches Wort (z. B. Mund statt Mond). Es kann auch zu sehr mühsamem, langsamem Lesen bzw. Schreiben kommen. Auch das Verständnis geschriebener Sprache kann betroffen sein.

Erworbene Störung des Sprechens, die durch eine Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems hervorgerufen wurde (z. B. bei Multipler Sklerose, Schädel-Hirn-Trauma, Parkinson-Krankheit, ALS). Diese verursacht Beeinträchtigungen bei der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen. Aufgrund dessen kann es zu Problemen bei der Sprechatmung (z. B. hastiges, zu häufiges und hörbares Einatmen), zu Stimmstörungen (z.B. gepresste, raue Stimme) oder zu Aussprachestörungen (z. B. verwaschene, undeutliche Aussprache) kommen.

Erworbene Störung der Programmierung von Sprechbewegungen, meist verursacht durch Schädigungen / Verletzungen des Gehirns in der sprachdominanten (meist linken) Hirnhälfte. Die Patienten machen u. a. Aussprachefehler und zeigen artikulatorische Suchbewegungen. Unter Umständen kann der Redefluss völlig zum Erliegen kommen, jedoch hochautomatisierte Sprachanteile (z. B. eigener Name, Wochentage aufsagen) können unbeeinträchtigt sein. Sprechapraxie tritt häufig, jedoch nicht zwingend, zusammen mit einer Aphasie auf. Reine Sprechapraxie ist selten.